Wenn Sie mit Bargeld bezahlen möchten, können Sie das gerne tun – doch zuerst müssen Sie für die Abhebung am Geldautomaten bezahlen. Diese Dienstleistung könnte teurer werden.
Die Abhebung von Bargeld an Fremdbankautomaten wird in vielen deutschen Banken zunehmend unattraktiv. Doch das sind nicht die einzigen Preiserhöhungen, die zu erwarten sind. Laut „Handelsblatt“ wird es bald weitere Gebühren geben. Finanzinstitute versuchen, den Verlust ihrer Zinserträge durch höhere Gebühren auszugleichen.
Die Zeitung hebt die Deutsche Bank hervor, die bereits im August ihre Kunden über steigende Gebühren informierte. Ab November werden Kontoinhaber mehr für die Nutzung von Kredit- und Debitkarten, die Abhebung von Bargeld sowie für individuelle Kartenlayouts zahlen müssen.

„Handelsblatt“ betont, dass dies kein Einzelfall ist. Laut den Daten der Deutschen Bundesbank steigt die Dynamik der Provisionserträge kontinuierlich. In den letzten drei Monaten lag sie im Durchschnitt bei 4,5 %, während sie zu Jahresbeginn bei 0 % lag.
Somit versuchen Banken schrittweise, die Auswirkungen der Zinssenkungen durch höhere Provisionserträge auszugleichen. Werden sie Erfolg haben? Das wird schwierig, aber nicht unmöglich, so die Zeitung.
Wird Bargeld unattraktiv?
Der Trend ist bereits sichtbar. Daten der Deutschen Bundesbank zeigen, dass die Deutschen immer seltener Bargeld abheben. Die Gründe sind offensichtlich: Immer häufiger setzen wir auf bargeldlose Transaktionen, sodass Banknoten nicht mehr benötigt werden. Diejenigen, die lieber traditionell bezahlen, sehen sich zudem mit einer abnehmenden Zahl an Geldautomaten konfrontiert.
Im vierten Quartal 2024 gab es in ganz Deutschland 20.741 Geldautomaten. Zum Vergleich: Ende 2023 waren es noch über 22.000 Maschinen. Dies bedeutet, dass in den letzten Monaten mehr als 1.200 Geldautomaten abgebaut wurden. Wenn wir einen längeren Zeitraum betrachten, wird der Rückgang noch deutlicher: Im Jahr 2018 gab es etwa 2.500 Geldautomaten mehr im ganzen Land als jetzt.
Die Betreiber von Geldautomaten wiesen im vergangenen Jahr darauf hin, dass die Unterhaltung der Maschinen finanziell untragbar wird.
Geldautomaten im Streik?

Euronet warnte sogar, dass eine „Abkopplung eines erheblichen Teils der Bevölkerung vom Zugang zu Bargeld“ drohe, da insbesondere in kleineren Städten die Unterhaltung von Geldautomaten nicht mehr rentabel ist.
Es deutet vieles darauf hin, dass das Abheben von Bargeld für die Bankkunden selbst unattraktiv werden könnte. Während die Abhebung von eigenen Geldautomaten oft kostenlos ist, werden zusätzliche Gebühren für Transaktionen an fremden Maschinen erhoben. Es scheint, als erfordere der Schutz des Bargeldes finanzielle Opfer.
Bargeld und Geldautomaten: Wichtige Fakten
- Rückgang der Geldautomaten: In den letzten Jahren ist die Anzahl der Geldautomaten in Deutschland um über 2.500 gesunken.
- Zunehmende Gebühren: Viele Banken erhöhen die Gebühren für die Nutzung von Fremdbankautomaten und andere Dienstleistungen.
- Bargeldlose Zahlungen: Der Trend geht zu bargeldlosen Transaktionen, was die Nachfrage nach Bargeld verringert.
- Zugang zu Bargeld: Besonders in ländlichen Gebieten könnte der Zugang zu Geldautomaten stark eingeschränkt werden.
Diese Trends zeigen, dass das Abheben von Bargeld für die Bankkunden zunehmend unattraktiv wird und warnen vor finanziellen Opfern, die möglicherweise notwendig sind, um weiterhin Zugang zu Bargeld zu haben.